Anlässlich meiner Reise im Dezember 2009 besuchte ich den Kindergarten von Sindou. Es mag überraschen, dass Sindou über einen Kindergarten verfügt. Der Hintergrund des Kindergartens ist eigentlich der gleiche wie bei uns, er soll die Kinder auf die Schule vorbereiten. Allerdings muss man wissen, dass diese Vorbereitung viel wichtiger ist als bei uns. Ein Kind, welches in der Primarschule nicht mitkommt, hat keine zweite Chance. Es gibt keine Nachhilfe zuhause, da die Eltern keine Bildung haben. Wenn ein Kind nicht ruhig sitzen kann, oder noch nicht in der Lage ist, selbstständig zu arbeiten, wird es bei den Klassengrössen von 80 – 110 Kinder kaum eine Möglichkeit haben, dem Schulstoff zu folgen.
Der Kindergarten verfolgt aber noch ein weiteres Ziel. Er will den Kindern mit einer täglichen Mahlzeit eine regelmässigere und gesunde Ernährung gewährleisten. Viele Kinder sind ja fehlernährt (nicht unterernährt).
Bisher können nur gerade knapp 30 Kinder in den Kindergarten gehen. Der Grund ist die finanzielle Belastung der Eltern. Die jährlichen Gebühren belaufen sich pro Kind auf 17500 CFA (655CFA=1€). Dazu kommen noch 2 Schuluniformen für rund 10’000CFA und etwa 5’000 CFA für Schulmaterial, insgesamt also etwa 32500 CFE (50€)/Kind. Bei der grossen Zahl von Kindern pro Familie ist dies ein riesiger Betrag.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich dieses Projekt unterstützen soll. Wir fördern dadurch ja jene Kinder, deren Eltern sich immerhin einen Kindergartenbesuch leisten können. Andererseits gefiel es mir, da es überschaubar war und auch in unserem finanziellen Rahmen lag.
Die Unterstützung ging wie beim letzten Projekt nicht direkt an den Kindergarten, sondern an Terre des Enfants, welche ihrerseits das Projekt unterstützt. Damit ist die lokale Überwachung durch Souleymane gesichert, und das Projekt hätte allenfalls auch realisiert werden können, wenn wir nicht genügend Geld zusammen bekommen hätten.Je nachdem, wie viel fehlen würde, hätte Terre des Enfants Geld aus anderen Spenden hinzunehmen, oder mit dem Überschuss auch seinerseits andere Projekte unterstützen können
Effektiv konnte ich zuerst nicht genügend Geld sammeln. Dann hat aber eine französische Gruppe von Touristen spontan eine Summe von 1000€ an Souleymane gegeben. So konnte ich im Mai 2010 die Spende von etwa mehr als 1’000 € senden. Auf Grund von Schwierigkeiten mit der Bank dauerte die Überweisung allerdings knapp 2 Monate. Nichts desto trotz hat mir Souleymane am 3. September dieses Jahres mitgeteilt, dass nun auch der Kindergarten von Sindou am lokalen Wassernetz angeschlossen ist.
Das gespendete Geld stammt von insgesamt 13 privaten Gönnern.
Die Abrechnung dieses Projektes ist noch offen.